Motorrad Englisch
OHC & DOHC Motore Auswahl
Motore vor 1930
Österreichische Typenschau 1940
Kraftstoffe
Treibstoffe, freie Übersetzung eines Artikels von P. Cornelius NZ, Triumph Experte des VMCC
Tatsache 1 : Der heutige Kraftstoff unterscheidet sich SEHR von dem, was damals verfügbar war, als diese Maschinen noch neu waren. Deshalb nenne ich es auch nicht „Benzin“.
Tatsache 2 : Der Kraftstoff ist in verschiedenen Ländern unterschiedlich. Dies hängt davon ab, woher er stammt und welche Chemikalien jedes Land vor dem Verkauf zufügt. Z.B. konnte ein Additiv, das bei 30 Grad Cel. verdunstet und in Grossbritannien ( GB ) bei vielen, älteren Fahrzeugen Probleme beim Neustart verursachte, in Neuseeland ( NZ ) nicht verwendet werden, da es an manchen Tagen beim Tanken einfach verdampfte ! Daher habe ich trotz der höheren Umgebungstemperatur nicht das Verdunstungsproblem bei meinem alten MG wie in GB. ( Bei luftgekühlten Motorradmotoren hatte ich dieses Problem auch in GB nicht, aber ich möchte darauf verweisen, dass die Kraftstoffzusammensetzung davon abhängt, wo Sie ihr Fahrzeug benützen. )
Tatsache 3 : Wir können den Kraftstoffverbrauch nicht mit dem vergleichen, welche wir in alten Zeitungen lesen, obwohl mir ein Modell R Besitzer erst berichtete, dass er regelmäßig 100 mpg ( ca. 170 Km bei ca. 4,5 Liter ) fährt. Ich habe da andere Erfahrungen.
Tatsache 4 : Mein 1927 Modell P und auch mein Modell N de Luxe von 1928 laufen tatsächlich viel ruhiger, wenn dem Kraftstoff ein Quantum Paraffin / Kerosin ( P/K) zugesetzt wird.
Tatsache 5 : Ich verwende eine solche Mischung seit längerer Zeit, sowohl in GB als auch in NZ, ohne dabei meine Motoren zu beschädigen.
Ich benutze die niedrigste Benzinart ( ROZ ) und füge bis ein 1:8 P/K Mix hinzu. ( Das ist das alte Pint pro Gallone Maß, ca. 0,5 l auf 4,5 l ). Für eine Ausfahrt fülle ich normalerweise den Kraftstofftank des Motorrades aus einem Kanister voll bevor ich abfahre. Auf diese Weise kann ich die P/K Mischung gleich zufügen und ich habe von Anfang an einen vollen Tank mit der richtigen Mischung. Bei dieser 1:8 Mixtur gib es keine Probleme beim Starten des Motors. Ich nehme auch immer eine Flasche mit 0,5 l des Mix mit, um beim Nachtanken das Verhältnis weiter beibehalten zu können. ( Dies ist eine Vorsichtsmaßnahme, da ich abseits der Hauptrouten wohne und ich bis zur Heimkehr mindestens 125 Meilen ( 200 Km) zurücklegen muss und der Flachtank des Modell P nicht ausreicht, um ohne Nachzutanken wieder nach Hause zu kommen).
Wenn ich tanke und mein P/K Vorrat ist bereits leer, merke ich sofort wieviel „ rauher“ der Motor dann arbeitet.
Ende 2008 wurde in einem MG-Clubmagazin ein ausgezeichneter Artikel veröffentlicht von jemand, der einige sehr technische Tests auf öffentlischen Strassen in GB mit seinem MG TC 1949 durchgeführt hat. Er hat dabei eine P/K Mischung von 1:5 verwendet. Seine eher technischen Erkenntnisse sind erwähnenswert und ergänzen meine eher nicht technischen Erfahrungen von „ unterwegs“.
Bei Gemischen von 1:10 und 1:5 wurde die Zündung um 2 Grad vorgedreht ( früher ). ( Für Motorradfahrer ist dies kein Problem, da wir die Zündung ohnehin manuell betätigen ). Bei einer Mischung von 1:10 wurde die Kohlewasserstoff ( HC ) Emission aus dem Abgas um 9,9% und die von Kohlenmonoxid ( CO ) um 25,7% verringert. Mit einem 1:5 Gemisch betrug die Veringerung der HC Werte 39,2% und die von CO 36,2%.
P/K hat einen höheren Heizwert als „Benzin“.
Eine geringere HC Emission zeigt somit an, dass ein größerer Prozentsatz des Kraftstoffes verbrannt wird. ( Die hohen Abgasemissionen sind nicht gut für die Umwelt, oder auch nicht für die regelmäßigen Fahrzeugüberprüfungen ! )
CO ist das Ergebnis einer unvollständigenVerbrennung und wird durch zu fettes Gemisch oder durch ein schlechtes durchmischen von Kraftstoff und Luft verursacht. Somit verweisen die bedeuteten Reduzierungen auf eine bessere Durchmischung von Kraftstoff und Luft und somit auf eine bessere Verbrennung desselben.
Die Leistung der Antriebsräder stieg gleichzeitig mit dem 1:10 Mix um 1.35% und mit dem 1:5 Gemisch um 1.05%.
Obwohl P/K einen höheren Heizwert als „Benzin“ hat, zeigten die Tests, dass die „Abwärme“ am Motor um 7% veringert wurde. Dies war sowohl für das 1:5, als auch für das 1:10 Gemisch gleich. Daraus folgend, wurde festgestellt, dass der Motor merklich kühler arbeitete.
Es wurde auch zu bedenken gegeben, dass etwas P/K im Kraftstoff flüssig bleiben könnte und an den Kolbenringen vorbei ins Motorgehäuse gelangen könnte und dort das Motoröl vedünnen würde. Auch die Vermutung wurde laut, dass P/K, da es einen Prozentsatz Wasser enthält, im Motorinneren Rost verursachen könnte. Solche Befürchtungen sind meiner Meinung nach „Panikmache“, da die Hitze des Motors „Wasser“ sofort verdampfen würde und ich bei jahrelangem Gebrauch noch nie die Auswirkungen einer „Ölverdünnung“ erlebt habe.
Den in englischer Sprache verfaßten Originalartikel können Sie auf der Homepage ( triumph.gen.nz ) von Peter Cornelius, seines Zeichens Triumph Experte des VMCC nachlesen. Ich möchte nochmals darauf verweisen, dass dies eine freie Übersetzung meinerseits ist und damit keinerlei Anspruch auf Richtigkeit stellt.
Kettenteilung
Schmierplan für Motorräder, Shell 1936
Verkabelungsplan, Grundprinzip
Der Binks Vergaser, Mod. 7 ,8 & 9, Artikel aus Motor-Sport Nr. 35, 1929
Puchartikel 1909, aus " Die österreichische Automobil-Industrie und deren Hilfsquellen" Jahrbuch 1909.
Bosch Zündkerzen, c.1929